Neue prozessorientierte Ansätze sind im Kontext der weltweiten Vielschichtigkeit moderner Geschäftsprozesse in der heutigen Zeit unerlässlich. Noch immer sind Unternehmen und Institutionen, die zumindest eine näherungsweise Integration in dieser Hinsicht erzielt haben, eine Seltenheit. Mithilfe von Prozessanalysen werden Fertigungs-, Vertriebs- und Logistikprozesse mittlerweile vorwiegend im Hinblick auf Kosten und Durchlaufzeiten optimal gestaltet. Dabei werden Gebiete, die weichere Key Performance Indicators (KPI) aufweisen, bei welchen der Faktor Mensch direkt involviert ist, nach wie vor kaum prozessorientiert abgebildet und sind nur selten Gegenstand von Prozessoptimierungen.
Zurückzuführen lässt sich dies nicht zuletzt darauf, dass derartige Prozessanalyse bezüglich der Wertschöpfungsprozesse infolge ihrer spezifischen Ausprägungen oft nicht angemessen mit den heute verfügbaren Software-Werkzeugen durchzuführen ist, und sich diese so nicht vollends untersuchen und optimieren lassen.
In der Modell- und Analysephase der Prozessanalyse lassen sich die erwähnten weichen Faktoren in statischen Modellen schwer ermitteln. Im Gegensatz zur Standardisierung der Tätigkeiten, die oft nicht sehr vielversprechend ist, da sich entsprechende Prozesse normalerweise nur selten wiederholen, erscheinen Verfahren, die das Selbstmanagement der Mitarbeiter verbessern erfolgsversprechender. Es wird eine Prozessumgebung geschaffen, in der die Prozessbeteiligen instinktiv richtig handeln (Nudge Management).